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Der Ort Flamersheim wird erstmals in der Geschichte in schriftlicher Form erwähnt: Regino von Prüm beschreibt in seiner Chronik den Unfall Ludwigs des Deutschen in der ´regia villa, nomine Flameresheim´ - (nicht innerhalb der heutigen Ortslage - eher im Bereich des heutiges Kirchheim) Regino von Prüm, Abt und bedeutendster Leiter des Benediktiner-Klosters in Prüm (Karolinger-Kloster). Er veranlasst nach den beiden Normannen-Überfällen auf das Kloster in den Jahren 882 und 892 im Jahr 893 die Erstellung eines genaues Güterverzeichnises des Klosters, das ´Prümer Urbar´. Die Abtei Prüm geht auf eine Gründung von König Pippin III. dem Jüngeren (erster karolingischer Frankenkönig) im Jahr 752 zurück, war stets eng verbunden mit der Familie der Karolinger und genoss deren besondere Gunst. Die Besitzungen der Abtei waren riesig. Ungezählte Orte in der Eifel, an der Ahr, im Gebiet von Münstereifel, auf dem Taunus, im Hinterland von St. Goar, in Frankreich, Holland und anderswo sind im ´Prümer Urbar´ erstmals urkundlich erwähnt. Um den weiträumigen Besitz zu verwalten, gehörten 6 Filialklöster zur Abtei Prüm: Revin in Frankreich, Güsten in Holland, Münstereifel (Bad Münstereifel), Kesseling an der Ahr und Altrip. Ludwig der Deutsche (+ 28.06.876): Sohn Ludwigs des Frommen und Enkel Kaiser Karls des Großen. Nach dem Tod von Kaiser Ludwig I., dem Frommen (+ 20.06.840 in Ingelheim/Rhein) wird 843 das Frankenreich im Vertrag von Verdun endgültig dreigeteilt: Lothar I., der sich mit seiner Idee der Reichseinheit nicht durchsetzen konnte, jedoch bereits Mitkaiser unter seinem Vater Ludwig I. war, behält die Kaiserwürde und bekommt neben Italien das alte karolingische Hausgut um Rhein, Maas und Rohne (Lotharingien - in der Mitte der nördlichen Hälfte - in Unterlothringen - liegt Flamersheim), Ludwig der Deutsche erhält die ostfränkischen Reichslande und Karl der Kahle die westfränkischen Kernlande. Kaiser Lothar I. teilt 855 sein Mittelfränkischen Reich in Schüller, nahe Prüm, legt die Krone ab und tritt als Mönch in die Abtei Prüm ein. Bald darauf stirbt er und findet sein Grab vor dem Hochaltar der Klosterkirche. Nach Lothar I. erhalten dessen Söhne Ludwig II. Italien (bis 875), Lothar II. Lothringen (bis 869) und Karl Burgund und Provence (bis 863). Als Lothar II. 869 stirbt, versucht dessen Onkel Karl der Kahle sein Westfränkisches Reich um das Gebiet Lotharingiens zu erweitern. Dem will Ludwig der Deutsche zuvorkommen und macht sich auf den Weg. Am 09.08.870 einigen sich die beiden Brüder im Vertrag von Meersen auf eine Teilung Lotharingiens. Der östliche Teil (damit auch Flamersheim) fällt an Ludwig den Deutschen und damit an das Ostfränkische Reich. Die beiden Reiche entwickeln sich fortan zusehends sowohl politisch als auch kulturell auseinander. Hätte sich Ludwig der Deutsche nicht trotz seines Rippenbruches, den er sich bei seiner Rast auf dem fränkischen Hofgut Flameresheim (Flamersheim) zugezogen hatte, unverzüglich auf den Weg nach Meersen (Vertrag von Meersen) gemacht, hätte Karl der Kahle das gesamte Lotharingien an sich gerissen und seinem Westfrankenreich (später Frankreich) angegliedert.
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Die Normannen fallen ein und zerstören das fränkische Hofgut
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Flamersheim ist Hauptort des Bezirkes. Die Pfalzgrafen (Ezzonen) hatten ihren Sitz auf die Tomburg verlagert. Ezzonen: Pfalzgrafen von Niederlothringen. Ezzo (Koseform von Ehrenfried), Sohn des Ehrenfried, verheiratet mit Mathilde, einer Schwester von Kaiser Otto III. - Das Haus der Ehrenfriede beherrschte riesige Ländereien zwischen der West- und der Ostgrenze des Reiches. Ezzo war nach dem Kaiser der mächtigste Mann im Reich. Er bzw. seine Söhne standen aufgrund ihrer Abstammung (versippt mit den Karolingern, direkte Nachkommen der Ottonen und des byzantinischen Kaiserhauses) dem Thron am nächsten. - Trotzdem standen sie nie ernsthaft als König/Kaiser zur Wahl. Ezzo hatte 3 Söhne (+ 1 außerehelicher) und 7 Töchter.
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Erzbischof Hermann II. von Köln (995-1.056 (Siegel sh. links!) - Erzbischof von Köln: 1.035-1.056), ein Sohn des Pfalzgrafen Ezzo (es heißt, Herrmann sei in Flamersheim geboren), schenkt das ´Castrum Tomburg´ mit Zubehör (gesamtes Gebiet des “Flamersheimer Waldes”) an die Kölnische Kirche´ (gem. Bestätigungsurkunde von Papst Leo IX)
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Papst Leo IX. (Bürgerlicher Name: Bruno Graf von Egisheim und Dagsburg), Deutscher Reformpapst, Vetter Kaiser Heinrichs III. (Salier - Worms/Speyer) wird 1048 vom Kaiser zum Papst designiert. Während seiner Amtszeit widmete er sich vor allem der Kirchenreform und bekämpfte Simonie (Ämterhandel), Laieninvestitur und Priesterehe. Unter seinem Pontifikat bildet sich das Kardinalskollegium heraus.
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Errichtung der Katholischen Kirche in Flamersheim.
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Erzbischof Anno II. (Stifter der Benediktinerabtei Siegburg) schenkt das Gut Flamersheim dem Stift St. Maria ad gradus in Köln. (´St. Maria ad gradus´ stand bis ins 19. Jahrhundert östlich vor dem Chor des Kölner Doms und wurde dann abgerissen.) Jeweils einer der Kanoniker (Stiftsherren) übernimmt die Verwaltung und Seelsorge in Flamersheim und nennt sich ´Graf von Tomburg´
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Flamersheim wird Pfarrei. Zuvor gehörte Flamersheim zum Pfarrverband ´Hockbur´. Der Zehnte war jeweils an den Pfarrer von Kirchheim abzuführen. Durch eine Zuweisung von 54 Morgen Land verzichtete dieser auf den Zehnten.
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Flamersheim erscheint wieder als Tomburger Besitz.
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Die Burg Flamersheim wird erstmals erwähnt (mit Vorburg und Befestigungen). Besitzer ist Emelrich von Ringsheim.
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Der Glockenturm wird in das Mittelschiff der Kirche gebaut. Es soll eine Glocke aus dem Jahr 1397 gegeben haben.
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Herr von Palandt ist Eigentümer von Flamersheim.
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Flamersheimer Schöffensiegel aus dem 16. Jhd. - Das Wappen wurde später im Siegel der politischen Gemeinde Flamersheim verwendet.
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Die Familie Quadt flieht vor den Franzosen. - Sie kehrt 1697 nach Flamersheim zurück.
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Bau der Evangelischen Kirche als Saalbau mit Spiegeldecke.
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Freiherr von Dalwigk, der Schwiegersohn des von Quadt übernimmt Flamersheim.
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Kurz vor der Franzosenzeit (1794-1814) ist Freiherr E.J. Jobst von Vincke, Schwiegersohn von Dalwigks Herr über Flamersheim
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Die französischen Revolutionsheere erobern unsere Heimat. Damit werden im Zuge der Rechtsreform die grundherrlichen Gerichte aufgelöst. Das Cantongericht Rheinbach übernimmt die bisherigen Dingstühle. Das Dinghaus in Flamersheim wird an den Nachtwächter vermietet.
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Flamersheim wird Teil des Cantons Rheinbach
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Der Urkataster wird erstellt.
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Die Tochter Vincke, Gräfin Schulenberg, verkauft die Flamersheimer Burg an Franz-Georg Weckbecker aus Münstermaifeld.
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Die Witwe Julius August von Bemberg aus Elberfeld erwirbt die Burg Flamersheim
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Errichtung des vorgelagerten Glockenturmes der Evangelischen Kirche - gestiftet von Julius von Bemberg Einweihung der Flamersheimer Synagoge.
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Erweiterung der Katholischen Kirche: der neugotische Chor wird abgerissen und ein Querschiff mit Chor im neuromanischen Stil werden angebaut.
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Flamersheim gehört jetzt zum Kreis Euskirchen
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Am 6. März erobern amerikanische Kampftruppen Flamersheim.
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Die Gemeinde Flamersheim verliert durch die kommunale Neugliederung ihre Selbstständigkeit und wird Ortsteil der Kreisstadt Euskirchen.
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